Mittwoch, 15. August 2012

Bergwerk in Klingenberg wird verfüllt

Noch ist der Blick in den Einstieg des Klingenberger Tonbergwerks frei. Aber die letzte Phase des Rückbaus hat begonnen, die mit der Verfüllung abgeschlossen wird.
Einstmals brachte das Bergwerk in Klingenberg am Main  durch den Tonabbau der Stadt großen Reichtum, so dass sogar Bürgergeld ausgezahlt wurde. Nach 270 Jahren wurde das Tonwerk im Dezember 2011 offiziell geschlossen und mit dem Rückbau begonnen. Gestern waren Mitarbeiter des Bergamtes Bayreuth vor Ort, um die Arbeiten in Augenschein zu nehmen und mit der Abnahme den Startschuss fürs Verfüllen zu geben. Das geschieht mit einer Substanz, die ähnliche bauphysikalische Eigenschaften wie leichter Beton hat. Am kommenden Montag wird mit dem Verfüllen der großen Hohlräume begonnen. Nach Aussage des zuständigen Sachgebietsleiters Frank Becker vom nordbayerischen Bergamt sind noch weitere Abnahmen nötig, bis der Rückbau des Ton-Bergwerks abgeschlossen ist.

Mit 60 Zentimeter dicken Mauern werden die Zugänge zu den Schächten gesichert.
Offiziell begonnen mit dem Abbau des hochwertigen Tons wurde im Jahr 1742. Doch die zunehmende Industrialisierung, die Globalisierung und neue Verarbeitungs- und Verfahrenstechniken führten dazu, dass es immer weniger Abnehmer für den hochwertigen Klingenberger Ton gab, der vorwiegend in der Bleistiftindustrie und in der Porzellanherstellung verwendet wurde. Ein Hersteller, der sogar in seinen Werbebroschüren auf die hervorragende Qualität des Klingenberger Tons hinwies, ist Faber-Castell. Doch das ist Geschichte, denn über Jahre hinweg steckte das Tonwerk in den roten Zahlen, so dass der Klingenberger Stadtrat das Aus für den Tonabbau besiegelte. Nach dem städtischen Weingut, das von einem Privatwinzer geführt wird, ist das Tonwerk der zweite Eigenbetrieb, von dem sich die Stadt Klingenberg trennt. Manche meinen, dass die Schritte zu spät eingeleitet wurden, denn über Jahre hinweg mussten Gelder aus dem Stadtsäckel die Defizite auffangen, so dass die Kassen leer gefegt sind, Stadtrat und Verwaltung sich derzeit die Köpfe zerbrechen, woher sie das Geld für die Sanierung der Schule nehmen sollen.

Fachkundige Mitarbeiter des Klingenberger Unternehmens Michel Bau, wie hier Herbert Roth, sorgen dafür, dass alles wie geplant abläuft.
Im heutigen Main-Echo ist ein ausführlicher Bericht über die Abschlussarbeiten zur Schließung des Klingenberger Tonwerks nachzulesen.

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