Dienstag, 14. Oktober 2014

Lieder beim Wein in Mömlingen mit eindrucksvollem Chorgesang


Die Sopranistin Christine Kuttelwascher-Lieb beim Solo im Chor der Sängervereinigung Mömlingen.
Die Umstellung des Zeitungsformats und die Zusammenlegung der beiden Aussgaben Bote vom Untermain und Main-Echo Obernburg lässt uns freien Mitarbeitern und den Redakteuren immer weniger Spielraum. Textkürzungen und Bilder im Briefmarkenformat sind die Folge des Platzmangels. Obwohl es so ausgemacht und auch in der Termindatenbank dokumentiert war, wurde die zweite Lese-Ebene zum Artikel über den Weinliederabend in Mömlingen nicht veröffentlicht. Hier hatte ich die Chöre und ihre Chorleiter noch einmal zusammengefasst. Nun werden die Chorleiter sauer sein, weil sie im veröffentlichten Text nicht vorkommen. Es wird zwar nicht viel nützen, aber nachfolgend der komplette Text meines Manuskripts über "Lieder beim Wein" in Mömlingen.

Der Männerchor und der gemischte Chor der Maiglöckchen aus Kleinostheim. gut eingestimmt vom Dirigenten Alexander Reuter.
Es ist erstaunlich, was gerade in kleineren Gemeinden an Kulturarbeit auf die Beine gestellt wird. Ein herausragendes Beispiel ist die Sängervereinigung Mömlingen, die unter anderem seit mehr als 40 Jahren „Lieder beim Wein“ anbietet. Am Samstagabend hatte der Verein neben den eigenen Singgruppen acht Gastchöre aus drei Landkreisen in die herbstlich dekorierte Kultur-und Sporthalle geholt, Ohr und Auge verwöhnt und mit den ausgesuchten Weinen auch noch Gaumenfreuden beschert.

Da ist Dynamik drin: Der Chor von Concordia Großostheim, eingestimmt und geführt von Klaus-Georg Müller.
„Es soll ein stimmungsvoller, unbeschwerter und abwechslungsreicher Abend werden“, hatte die Sängervereinigung-Vorsitzende Monika Wagner vor Beginn der Veranstaltung versprochen und auch Wort gehalten. So wurde nicht nur ein bunter Liederteppich ausgebreitet, sondern auch hohe Qualität geboten. Es gab reichlich Applaus und „Bravo“-Rufe für die engagiert und gekonnt vorgetragenen Chorsätze. Das Publikum sang zuweilen mit und klatschte kräftig zum Rhythmus, wenn die Melodien besonders mitreißend waren. Der gemischte Chor der Sängervereinigung hatte sich mit dem Zigeunerleben von Robert Schumann einen anspruchsvollen Einstieg ausgewählt und mit Bravour gemeistert. Als Kontrast servierten die Sänger anschließend den eingedeutschten Abba-Titel „Danke für die Lieder“ (Thank you for the Music), der zum Slogan des Abends wurde.

Der Männerchor des Gesangvereins Frohsinn mit schwungvollen Liedern.
Als zweites Mömlinger Gewächs bot der Gesangverein Frohsinn – ein reiner Männerchor - ein stimmungsvolles Potpourri an fröhlichen und schwungvollen Liedern und wurde so seinem Namen mehr als gerecht. Ein weiteres, wohl klingendes Beispiel aus sonoren Männerstimmen servierten die „Maiglöckchen“ aus Kleinostheim, die im zweiten Teil des Programms zusätzlich mit dem kleinen, aber feinen gemischten Chor auftraten. Beispielsweise mit „Wer hier mit uns will fröhlich sein“ (Männerchor) und „Barbra Ann“ (gemischter Chor) zeigten die Vokalisten, dass Qualität nicht unbedingt eine Frage der Quantität ist. Bestätigt wurde dies auch von dem Frauen-Quintett „Singfonia“ aus Obernburg, das in drei Liedbeiträgen (Uti var hage, Was wär’n die Männer ohne uns und einem Sister Act Medley) ein breites Spektrum in perfekter Homogenität und ausgefeilter Dynamik bot.

Die Damen des KSV Chores aus Haingrund mit frisch-fröhlichem Liedgut.
Aus dem hessischen Haingrund war der Chor des KSV gekommen und hatte frisch-fröhliches Liedgut mitgebracht, das zu Herzen ging. Insbesondere „We have a Dream“ (Ein schöner Traum ist die Musik) und der Rod-Steward-Titel „Sailing“ ließ die große Leidenschaft für den Chorgesang spüren, die sich auf das Publikum übertrug. Der Herbertsche Chor aus Höchst im Odenwald und der fulminante Klangkörper der Concordia-Vokalisten aus Großostheim gelten mit gutem Grund als Aushängeschilder des stimmigen Chorgesangs. Sie trugen die Chorsätze mit beeindruckender Präzision und packender Dynamik vor, wobei das melodische und ergreifende afrikanische Friedenslied Ukuthula (Herberstscher Chor) mit einer hinreißenden Solistin Selina Frey und der Spiritual „Soon ah will be done“ (Concordia) einen besonders nachhaltigen Eindruck hinterließen.

Die hohe Kunst des Chorgesangs präsentiert der Herbertsche Chor aus Höchst unter der Leitung von Klaus-Georg Müller, hier mit einem Solo von Selina Frey (links).
Engagiert und mit Körpereinsatz serviert der Jugendchor Buttefly des Gastgebervereins unter der Leitung von Miriam Bott Appetithäppchen zur Musicalaufführung „Löwenherz“, die am 8. November stattfindet.
Vor der Pause hatten der Jugendchor Butterfly und der Kinderchor Singkreisel der gastgebenden Sängervereinigung die Gelegenheit, drei Lieder aus dem Musical „Löwenherz“ zu präsentieren, das am 8. November Premiere feiert. Begleitet von E-Gitarre, Cajon und E-Piano präsentierten die Kinder und Jugendlichen nicht nur hervorragende Chormusik, sondern auch dynamischen Körpereinsatz. Mit dem Jazz-Standard „Take Five“ setzten sie dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf, was mit frenetischem Applaus belohnt wurde. Den krönenden Abschluss des Abends gestaltete der Jugendchor aus Dammbach, wobei er sich nicht ausschließlich auf Chorsätze aus der Rock- und Popszene konzentrierte, sondern auch klassisches Liedgut wie „Sternennacht“ von Hermann Schulken bot. Mit „A Moment like this“ und einem fulminanten Solo von Verena Hunger, was mit lang anhaltendem Applaus und „Bravo“-Rufen belohnt wurde, war nach gut zwei Stunden Chorgesang noch nicht Schluss. Mit schwungvollen Rhythmen animierte die Band Feedback das Publikum, bis in die späteren Abendstunden das Tanzbein zu aktivieren. 

Beeindruckend und mitreißend zeigt sich der Jugendchor Dammbach mit der Solistin Verena Hunger (rechts) unter der Leitung von Alexander Neff.
Die Sängerinnen des Quintetts Singfonia aus Obernburg unter der Leitung von Martina Denk (rechts).

Hintergrund: Chöre und ihre Leiter bei „Lieder beim Wein“ in Mömlingen

Folgende Chöre unterhielten am Samstagabend bei der Veranstaltung „Lieder beim Wein“ in der Mömlinger Kultur- und Sporthalle: Der Gastgeberverein Sängervereinigung mit dem gemischten Chor (Leitung: Markus Heinrich), dem Jugendchor Butterfly und dem Kinderchor Singkreisel (Leitung: Miriam Otter), der Gesangverein Frohsinn 1919, ebenfalls aus Mömlingen (Leitung: Bernhard Burkard), der gemischte Chor von KSV Haingrund 1946 (Leitung: Ralf Schnellbacher), der Männerchor und der gemischte Chor Joyful Voices von Maiglöckchen Kleinostheim (Leitung: Alexander Reuter), das Quintett Singfonia aus Obernburg (Leitung: Martina Denk), der Herbertsche Chor aus Höchst (Leitung: Klaus-Georg Müller), der Chor Concordia Großostheim (Leitung: Klaus-Georg Müller) und der Jugendchor Dammach (Leitung: Alexander Neff). Das Konzert moderierte Horst Semler.

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