Dienstag, 7. Juli 2015

Sommerkonzert der Musikschule Erlenbach


Ein Trommelfeuerwerk präsentiert das Percussion-Trio an den verschiedenen Schlagwerken.
Jäh durch den Feueralarm in der Erlenbacher Frankenhalle unterbrochen musste das diesjährige Sommerkonzert der städtischen Musikschule am Samstagabend eine Zwangspause einlegen. Bei Außentemperaturen weit über 30 Grad Celcius wurde die Alarmanlage durch einen technischen Defekt und glücklicherweise nicht durch einen Brand ausgelöst, was sich nach dem Anrücken der Feuerwehr herausgestellt hatte.

Dennoch gestaltete sich der Spätnachmittag zu einer kurzweiligen und beeindruckenden Musikveranstaltung, die einerseits den Leistungsstand der Musikschüler wiedergab und andererseits durch die bunte Mischung des Programms, die Qualität der Vorträge und das Engagement der Beteiligten großes Vergnügen bereitete. Als absolutes Glanzlicht erstrahlte das mitreißende Spiel von Katharina Rachor und Elias Rack am Marimbaphon aus der Klasse von Hans-Peter Krause. Die beiden hatten sich mit ihrer herausragenden Leistung beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ einen zweiten Platz gesichert und dokumentierten am Samstag ihre beeindruckende Virtuosität.

Schon zu Beginn zeigte das Vororchester unter Leitung von Doris Völcker, verstärkt durch Schlagwerk und Flügel, eine beachtliche Leistung. Die Dirigentin hatte auch die Arrangements zu den Stücken geschrieben. Insbesondere die pfiffige und fetzige Umsetzung von „What shall we do with e drunken sailor“ löste höchstes Entzücken beim Publikum aus.
Homogenität und feines Gespür für Rhythmik und Dynamik präsentiert das Musikschulorchester unter der Leitung von Doris Völcker.
Im zweiten Teil des Programms wurde präsentiert, wie sich die Entwicklung vom Vororchester nach weiteren Jahren Musikunterricht abzeichnet. Diese Schüler finden dann im Musikschulorchester ihren Platz. Am Samstag zeigten sie bei der Interpretation der Polka aus „Die verkaufte Braut“ von Smetana ein homogenes Zusammenspiel in ausgefeilter Dynamik und Rhythmik. Frisch und unverkrampft spielte das Gitarrenensemble aus der Klasse von Yüksel Akdeniz Volkslieder aus vier Ländern und erhielt dafür anhaltenden Beifall.

Yusuf Azad Kaplan aus der Klasse von Igor Abramov, der ihn auch am Klavier begleitete, hatte keine Gelegenheit, den Zuhörern die „Aria für Peter“ von Guy Duijck bis zum letzten Takt zu präsentieren, denn kaum hatte er mit seinem Vortrag begonnen, überdeckte der Lärm der Sirene die Klarinettentöne.

Fabian Lange hatte sich durch die Zwangsunterbrechung offensichtlich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Er zeigte eine beachtliche Leistung am Violoncello, begleitet am Klavier von Musiklehrer Frank Lang. Mit dem Allegro con spirito aus der Tranatella von Squire hatte er sich ein anspruchsvolles Stück ausgesucht, das hohe Konzentration und eine Herausforderung an die Grifftechnik bedeutete.

Ohrenschmaus und Trommelfeuerwerk
Als Ohrenschmaus gestaltete das Streicherquartett aus der Klasse von Doris Völcker das Presto in C-Dur aus einer Komposition von Roman Hofstetter. Den gelungenen Abschluss des ersten Teils prägte das Percussion Trio aus der Klasse von Hans-Peter Krause mit einem Trommelfeuerwerk, dem Nils Rohwers Komposition „African Dance“ zu Grunde lag. Als weiteres Ensemble glänzte das Querflötentrio aus der Klasse von Werner Schuck mit dem federleicht interpretierten englischen Folk-Titel: „British Grenadiers“.

Wie an einer Kette aufgereihte Perlen muteten die Töne an, die Delong Xiao am Flügel erzeugte. Der Musikschüler aus der Klasse von Frank Lang begeistertet mit seiner flüssigen und künstlerisch anspruchsvoll ausgestalteten Interpretation von Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“. Punktgenau passend für einen lauschigen Sommerabend servierte die Barbarossa-Bigband unter der Regie von Musikschulleiter Erich Rachor groovigen Sound, wobei Lina Kohler (Klavier), Maximilian Weber und Julius Setzer (Posaune) hinreißende Soli präsentierten.

Übrigens...
Für den Klarinettisten Yusuf Azad Kaplan aus der Klasse von Igor Abramov und die beiden Moderatoren Lucia Kreile und Linus Hein bedeutete der Feueralarm einen Einschnitt in ihre Vorträge. Für Yusuf Azad, weil mitten in sein engagiertes Spiel der Sirene platzte und für die beiden Nachwuchsmoderatoren, weil die Zeitverzögerung wieder aufgefangen werden musste und deshalb ihr Part nach zwei Ansagen gestrichen wurde. Schade...




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