Sonntag, 27. September 2015

Das Leid der rasenden Reporterin

Der Waldgeister-Tanz der Lebenshilfe-Gruppe war ein schönes Erlebnis, so wie alle Beiträge beim Folklore-Nachmittag in der Turnhalle der Richard-Galmbacher-Schule in Elsenfeld. Gerne wäre ich bis zum Schluss geblieben, aber...
Eigentlich hätte ich dieses Wochenende sehr beglückt und zufrieden angehen können. Am Samstagnachmittag hatte ich über eine sehr schöne Veranstaltung des Vereins Lebenshilfe in der Galmbacher-Schule in Elsenfeld zu berichten. Die Gruppe Klezmusica spielte flotte Folklore und Klezmer-Musik und verschiedene Tanzgruppen zeigten schwungvolle Tänze. Es ist immer wieder schön, mit welcher Leidenschaft Menschen mit geistiger Behinderung Musik genießen und selbst gestalten. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Konzerte der Gruppe Saitensprung.

Leider musste ich die Veranstaltung vor dem Ende verlassen, weil ein Kollege krank geworden war und mich gebeten hatte, seinen Termin in der Kochsmühle in Obernburg zu übernehmen. Ich hatte sowohl der Redaktion (in Person des leitenden Redakteurs) Bescheid gegeben als auch auf den Anrufbeantworter der Kochsmühle gesprochen, dass ich für den Kollegen einspringe. So kam ich ziemlich abgehetzt in der Kochsmühle an. Als ich den Kassenraum des Saales betrat, wurde ich herzlich (keine Ironie!) von den Ehrenamtlern der Kleinkunstbühne begrüßt. Wir plauderten ein wenig, und im Gespräch stellte sich heraus, dass bereits ein anderer Kollege da war. Er war seiner Aussage nach von der Kulturredaktion beauftragt worden, während der erkrankte Kollege von der Lokalredaktion geschickt worden war. Das ist aber offensichtlich nicht kommuniziert worden.

Es ist bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass ein Termin doppelt besetzt wurde, denn am Freitag vor einer Woche, als Volker Pipspers im Bürgerzentrum in Elsenfeld auftrat, saß bereits ein mir unbekannter Mann auf meinen Platz, obwohl ein Zettel mit meinem Namen darauf klebte. Er bestand hartnäckig darauf, dass er von der Main-Echo-Redaktion den Auftrag erhalten hat. Erst durch das Eingreifen der Vorsitzenden des Vereins AK-Kultour (Veranstalter und Betreiber der Kleinkunstbühne Kochsmühle) ist er von meinem Platz gewichen. Aber er hat trotzdem mitgeschrieben und wollte mich aus dem Rennen kicken. Die Redaktion hat dann eine salomonische Entscheidung getroffen: Meine Rezension über "Bis neulich" wurde veröffentlicht, der vermeintliche Kollege bekam einen "Zwischenruf" platziert. Wie es mit der Honorarfrage gelöst wurde, weiß ich nicht.

Langes Geschreibsel, kurzer Sinn: Solche Dinge sind extrem ärgerlich und für mich auch eine existenzielle Frage. Für das Medienhaus Main-Echo kein Aushängeschild. Gerade in Elsenfeld - nur um ein Beispiel zu nennen - haben eine Menge Leute die Situation interessiert verfolgt. Warum bin ich nur so kollegial und rücksichtsvoll und ziehe schweigend von dannen, wenn ich merke, dass ein anderer freier Mitarbeiter auf seinem Terminauftrag besteht, wenn wieder mal doppelt besetzt wurde? Es ist leider schon viel zu häufig vorgekommen, dass zwei Leute zum selben Termin geschickt wurden. In Elsenfeld habe ich keinen Rückzieher gemacht, denn ich war ja auch beim Veranstalter angekündigt worden. Der Auftrag wurde mir eine Woche vorher noch einmal explizit bestätigt.

Schließlich muss ich von meiner Arbeit leben. Für die verplemperte Zeit und die Reibungsverluste bezahlt mir kein Mensch etwas. In der Zeitspanne, in der meine Ressourcen verschleudert wurden, hätte ich eine Reihe von gut bezahlten Agentur-Aufträgen erledigen können, ganz zu schweigen von dem Ärger, den ich hatte. Ich bin sauer! Verstehen Sie mich, liebe Leser meines Blogs?



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