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Donnerstag, 12. Juni 2014

Herzlichen Glückwunsch den beiden Preisträgern der Musikschule Obernburg von "Jugend musiziert"

Enorme Dynamik beim gemeinsamen Spiel: Lukas Katter am Klavier und Florian Brettschneider mit Pop-Gitarre.
Es ist gerade mal eine gute Woche her, dass Lukas Katter (Klavier) und Florian Brettschneider (Pop-Gitarre) in einem Konzert die Zuhörer im Vortragssaal der Musikschule Obernburg begeistert haben. Beide hatten sich beim Landeswettbewerb "Jugend musiziert" erste Preise mit einer Weiterleitung zum Bundeswettbeweb in Braunschweig erspielt, im Fall von Florian Brettschneider "erzupft". Nun kommen beide aus Braunschweig mit einem tollen Ergebnis zurück: Sie sicherten sich jeweils einen zweiten Preis und das bei einer sehr starken Konkurrenz aus dem Bundesgebiet. Herzlichen Glückwunsch!

Hier die Rezi vom Preisträgerkonzert am 4. Juni:

Auf Entdeckungsreise zu gehen und die vielen schönen Seiten der Musik kennen zu lernen, das ist eine der Facetten, die seit 25 Jahren in der Musikschule Obernburg gepflegt wird. Flankierend dazu wird die Fähigkeit vermittelt, Musik zu erzeugen, vokal oder instrumental. Schlummernde Talente werden geweckt und  gefördert, so dass aus musikbegeisterten Kindern hoch begabte Künstler werden. In der Region bayerischer Untermain werden die Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert" auf unterfränkischer Ebene in einer gesonderten Veranstaltung ausgezeichnet. Der Pianist Lukas Katter und der Gitarrist Florian Brettschneider zählen zu den Ausnahmetalenten. Am Mittwochabend, 4. Juni 2014, präsentierten die beiden rund 50 Zuhörern ihr jeweiliges Programm, mit dem sie sich beim Bundesentscheid von Jugend musiziert vom 5. bis 12. Juni  in Braunschweig mit einer starken Konkurrenz messen mussten.

Musikschulleiter Holger Blüder moderierte das Konzert und zeigte sich überzeugt, dass beide trotz vieler Bewerber aus dem ganzen Bundesgebiet die Musikschule Obernburg erfolgreich vertreten werden. Dieser Überzeugung war abschließend auch das Publikum, denn was am Mittwoch geboten wurde, war hochvirtuose Musik. Lukas Katter bewies schon beim ersten Stück seine große Begabung. Der Tarantella aus der Trilogie „Venezia e Napoli“ von Franz Liszt mit ihren temperamentvollen, dramatischen und lyrischen Ornamenten verlieh er so viel Ausdruckskraft, dass die Zuhörer von dieser Energie mitgerissen wurden.
Mit technischer Brillanz und virtuoser Kraft brilliert Lukas Katter am Flügel und präsentiert beim Preisträgerkonzert sein großes Talent.
Mit der Fuga G-Moll von Domenico Scarlatti setzte Lukas der aufwühlenden Tarantella einen ruhigen Gegenpol, bei dem die tänzerischen Nuancen der Barockmusik im Vordergrund standen. Mit einer fulminanten und kontrastreichen Interpretation arbeitete er die rhythmischen Prägnanz des dritten Satzes aus Danzas argentinas des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera heraus und setzte einen grandiosen Schlusspunkt, nachdem er bei Dimitiri Schostakowitsch Präludium und Fuge a-Moll sein beeindruckendes musikalisches Talent bewiesen hatte. Hier gelang es ihm, mit beeindruckender Perfektion und künstlerischer Nuancierung das dahin eilende Präludium in eine leicht ironisierende, frei modulierende Fuge überzuleiten.

Ebenso wie Lukas Katter überzeugte Florian Brettschneider mit der Präsentation seiner Programmauswahl. Mit der Pop-Gitarre und der E-Gitarre malte er kontrastreiche Notenbilder und zeigte, wie groß die Spannbreite virtuoser Gitarrenmusik ist. Er startete mit einem außergewöhnlichen Arrangement von Billy Jean, einem Popsong, den Michael Jackson kreiert hatte. Hier nutzte er seine Gitarre auch als Rhythmusinstrument und folgte mit tänzerischen Bewegungen dem Rhythmus. Zum Träumen und Entspannen hatte er die Filmmusik aus Forrest Gump mitgebracht, die er mit großem Einfühlungsvermögen und technischer Brillanz intonierte.

Im zweiten Programmteil hatte der 18-jährige Schüler selbst zur Feder gegriffen und präsentierte zwei Eigenkompositionen, „Wieder mal kein Titel“ auf der E-Gitarre und „Time stands still“ auf der Pop-Gitarre, wobei er mit Mitteln der Elektronik außergewöhnliche akustischer Effekte erzeugte, die dem Gitarrenspiel kontrastreiche Farbtupfer gaben. „Palladio“ von Karl Jenkins, ein Musikstück mit anspruchsvoller Dynamik und prächtigen Klangbildern bildete den Abschluss des Konzerts, das mit viel Applaus belohnt wurde. Als Überraschung hatten sie noch einen swingenden Jazz-Standard parat, den sie gemeinsam spielten.

Prächtige Klangbilder erzeugt der Gitarrist Florian Brettschneider, wie hier mit der E-Gitarre.

Auszeichnungen für erfolgreiche Musikschüler
Im Rahmen des Konzertes gab es Auszeichnungen für die Musikschüler, die eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb Jugend musiziert erreicht und erfolgreich abgeschlossen hatten. Erste, zweite und dritte Preise sowie zwei Weiterleitungen zum Bundeswettbewerb waren die Ergebnisse. Hendrik Brettschneider, Vorsitzender des Musikschul-Fördervereins Appasionata überreichte zusammen mit seiner Stellvertreterin Donatella Blüder Buchgutscheine an die Mitglieder des Klarinettenquartetts Thea Hofmann, Lena Hohm, Sophie Wöber und Eliane Zimmermann, an die beiden Pianisten Lukas Katter und Nicolas Vollmuth, an den Gitarristen Florian Brettschneider und an die Mitglieder des Gitarrenensembles Lukas Appel, Andreas Braun, Lisa Baumstark, Florian Brettschneider, Sarah Cirius, Raphael Fritz, Samantha Geis, Paul Gläser, Tom Hofmann, Felix Möller, Gesine Müller, Annika Scheidler und Simon Wolz.

Text und Fotos: (c) Ruth Weitz

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