Der Hochseilartist Falko Traber in Wörth am Main. |
Ernst Schreiber vom Organisationsteam des Wörther Altstadtfestes hatte das Treffen angezettelt. Er ist seit vielen Jahren die treibende und organisierende Kraft beim „oberurigsten Fest am bayerischen Untermain“, wie der Slogan der von den Wörther Vereinen getragenen zweitägigen Veranstaltungsreihe lautet. „Nach dem Fest ist vor dem Fest“ sagte der ehemalige Postbeamte am Mittwoch. Einen wesentlichen Teil seines „Unruhestandes“ investiert er in die Vorbereitungen für das herausragende Sommerereignis in der Schifferstadt. Schon Jahre im Voraus macht er sich Gedanken, welche Gruppen und Artisten verpflichtet werden können, um Publikum anzuziehen und dem Fest den Stempel „oberurig“ aufzudrücken.
Das Drachenbootrennen legt in 2013 eine Pause ein
Als Leiter des Organisationsteams gibt Ernst Schreiber die Marschrichtung vor |
Mittels Luftaufnahme und Lineal errechnen Falko Traber (links) und Dietmar Droste vom Wasser- und Schifffahrtsamt die Distanz. |
Am Mainufer maß Falko Traber mit den Augen die Abstände ab und rechnete vor: 180 Meter Drahtseil benötigt er von Wörth aus über den Fluss bis zur Erlenbacher Werft auf der anderen Mainseite. Dazu werden noch rund 70 Meter Seil in 20 Metern Höhe entlang des Fahrradweges bis zum Schiffermast gespannt. „Wir gucken mal alle Möglichkeiten durch und nehmen dann die beste“, resümierte der Artist. Nachdem die Männer den Fahrradweg abgeschritten hatten, fuhren sie über Klingenberg ans benachbarte Ufer zum Gelände der Schiffswerft und suchten sich den optimalen Platz für den 50 Meter hohen Mast aus, an dem das Drahtseil befestigt werden soll. „Dort am kleineren Krahn ist es gut“, stellte Traber fest. An Ort und Stelle wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Mit dem Segen von der Schiffswerft-Geschäftsleitung fuhr die Delegation zurück nach Wörth.
Jeder Auftritt eine neue Herausforderung
Zur Abschlussbesprechung im Wiener Café setzten sich Ernst Schreiber und Bernd Ebert mit Falko Traber zusammen, um einige Details auszufeilen und den zwischenmenschlichen Kontakt zu pflegen. Der 53-jahrige Artist aus dem Breisgau entpuppte sich als charmanter Plauderer. „Das Drahtseil ist mein Leben. Ich habe auf dem Seil geheiratet und meine Kinder auf dem Seil getauft“, erzählte er. Jeder Auftritt sei eine neue Herausforderung und ein Nervenkitzel. Die langjährige Erfahrung spiele eine wesentliche Rolle, um gut zu sein und das Metier zu beherrschen. Mit einem verschmitzten Lächeln bekannte Traber: „Bungee-Jumping oder Drachenfliegen wäre nichts für mich, das ist mir viel zu gefährlich!“
Wer Falko Traber beim Altstadtfest in Wörth hautnah erleben möchte, kann das auf einem VIP-Schiff tun, wo das Kartenkontigent auf 200 Plätze begrenzt ist. Mehr dazu hier
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