Dienstag, 25. Juli 2017

Kunst und Heimatgeschichte in Eschau: Ehemaliges Fechenbachsches Palais mit Skulpturengarten


Großer Andrang zur Führung im Skulpturengarten von Karin und Wolfgang Günther in Eschau-Sommerau.

Überrascht von dem großen Andrang zur Führung durch ihren Skulpturengarten zeigten sich Karin und Wolfgang Günther aus dem Eschauer Ortsteil Sommerau. An zwei Sonntagen im Juli beeindruckten sie die Besucher mit einem Kleinod: Ein liebevoll restauriertes Gebäude, das ehemalige Fechenbachsche Adelspalais mit einem Garten, wo Natur und Kunst eine Symbiose bilden und von einer kleinen Burg mit dem Namen Malepartus begrenzt wird.

Am vergangenen Sonntag, 23. Juli, musste Wolfgang Günther sogar eine ganze Reihe von Interessierten wieder wegschicken, weil die vorhandenen Kapazitäten sonst gesprengt worden wären. Rund 50 Besucher ließen sich von den Skulpturen beeindrucken, die Karin Günther geschaffen hatte. Roswitha Brand-Wagner, eine ehemalige Kollegin aus der Gesamtschule Babenhausen und Freundin der Künstlerin, gab eine Einführung in Karin Günthers fantasievollen Werke mit kritischem, teils ironischen Hintergrund und sagte: »In jeder Skulptur ist etwas von der Persönlichkeit enthalten«.

»Mein Mann berät mich gerne, manchmal benötige auch deine physische Kraft«, erklärte Karin Günther. Das Ehepaar belegte, dass es ein gutes Team ist, das sich in seinen Fähigkeiten ergänzt und beflügelt. Die Führungen waren in zwei Abschnitte unterteilt: Der erste mit Erläuterungen zur Kunst und der zweite über die spannende Geschichte des Hauses und über die Familie Wolfgang Günthers, der dort bis zum 12. Lebensjahr lebte und später mit der eigenen Familie wieder nach Sommerau zurückkehrte.

Wie ihre Kunstwerke entstehen zeigt Karin Günther an einem gerade begonnenen Objekt.

Karin Günther gab in ihrer Werkstatt einen kleinen Einblick in ihre Arbeit, wie ihre Skulpturen entstehen und welche Materialien sie verwendet, die sie beispielsweise mit Hasendraht stabilisiert, mit Dachdeckermörtel ausgestaltet und mit Acrylfarben bemalt. Unter der Blutbuche erzählte Wolfgang Günther über seinen Urgroßvater, den »reitenden Doktor« Richard Wehsarg, Arzt und Sanitätsrat, der 50 Jahre in dem Haus lebte, unter anderem in Hobbach ein Sanatorium betrieb und das Spessartheft herausgebracht hatte. So erlebten die Gäste einen spannenden Nachmittag, wo Kunst und Heimatgeschichte zu einer neuen Form der Kunstgeschichte wurden.

Das Ehepaar Günther bietet Führungen auch nach Vereinbarung an, Telefon: 09374-7168, E-Mail: wogue@gmx.net

Hier noch einige Bildimpressionen vom Skulpturengarten. Bitte berücksichtigen: Text und Bilder unterliegen dem Urheberrecht. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Urhebers ist die Verwendung der Fotos untersagt. Rückfragen bitte per E-Mail: post@ruthweitz.com.












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