"Frohe Ostern" - bunt bemalte Eier am Osterbaum. |
"Frohe Ostern", das ist heute, am Ostersonntag, das obligatorische Grußwort. Zwar lässt das Wetter mit frostigen Temperaturen kaum Osterstimmung aufkommen, aber zumindest der Blick aus dem Fenster vermittelt Frühlingsgefühle. Der Frühlingsanfang schenkte uns laue Lüftchen und Sonnenschein, so dass die Natur mit sprießenden Trieben und Blüten optisch vermittelt: Frohe Ostern!
Goethes Osterspaziergang - ein Ostergedicht, das ich sehr liebe, kann am heutigen Ostersonntag zwar lauthals rezitiert werden, aber der Inhalt ist kaum umsetzbar, zumindest ist luftig-leichte Frühjahrsmode nicht angesagt, sondern eher die dicke Winterjacke.
Damit an Ostern ein bisschen humorige Stimmung herrscht und sich nicht alles auf das Osterwetter kapriziert, habe ich ein Gedicht von Joachim Ringelnatz herausgesucht, mit dem ich "Frohe Ostern" wünschen will:
Wenn die Schokolade keimt,
wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
Glockenklingen sich auf Lenzeschwingen
endlich reimt,
und der Osterhase hinten auch schon presst,
dann kommt bald das Osterfest.
Und wenn wirklich dann mit Glockenklingen
Ostern naht auf Lenzesschwingen, -
dann mit jenen Dichterlingen
und mit deren jugendlichen Bräuten
draußen schwelgen mit berauschten Händen -
ach, das denk ich mir entsetzlich,
außerdem - unter Umständen -
ungesetzlich.
Aber morgens auf dem Frühstückstische
fünf, sechs, sieben flaumweich gelbe frische
Eier. Und dann ganz hineingekniet!
Ha! Da spürt man, wie die Frühlingwärme
durch geheime Gänge und Gedärme
in die Zukunft zieht,
und wie dankbar wir für solchen Segen
sein müssen.
Ach, ich könnte alle Hennen küssen,
die so langgezogene Kugeln legen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen