Dienstag, 29. Mai 2012

Tod eines zweijährigen Mädchens

Verwahrlosung als Todesursache von Kindern,
deren Eltern mit der Erziehung überfordert sind.
Ein zweijähriges Mädchen in Aldingen (Kreis Tuttlingen in Baden-Württemberg) ist tot. Es wurde am Pfingstsonntag von seiner Mutter leblos im Bettchen vorgefunden, nachdem die 24-jährige Frau ihre Kinder am Samstag in einer völlig verwahrlosten Wohnung ihrem Schicksal überließ. Erst am Sonntagmittag ist sie laut Polizeibericht wieder aufgetaucht. Es erschüttert mich immer wieder, wie es dazu kommen kann, dass Kinder sterben müssen, weil Eltern erziehungsunfähig sind und ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe bringen.
Was mich an dem Fall in Aldingen besonders umtreibt - wie in ähnlich gelagerten Situationen - ist die Tatsache, dass das Jugendamt sich seit 2010 mit der allein erziehenden Mutter befasste und die Familie begleitet hat. Der letzte Besuch habe Ende März 2012 stattgefunden und es habe keine Anzeichen gegeben, dass  das "Kindswohl" - wie der Landrat sich ausdrückt - gefährdet sei. Jetzt ist das kleine Mädchen tot. Im Lokalblatt wurde bereits gemutmaßt, dass die Mutter dem Kind nicht genügend zu essen und zu trinken gegeben hat. Nach dem Obduktionsbericht, der heute Nachmittag veröffentlicht wurde, war das Kind verdurstet und völlig unterernährt.

Die beiden Geschwister, zwei Buben im Alter von knapp drei und neun Jahren, sind nun bei Pflege-Eltern. Wenn ich richtig rechnen kann, war die Mutter bei der Geburt des ältesten Kindes gerade mal 15 Jahre alt. Eigentlich selbst ein Fall fürs Jugendamt. Hätte man den Tod des zweijährigen Mädchens verhindern können? Diese und noch andere Fragen stellen sich mir. Die Details über das, was bisher über den Fall bekannt wurde, habe ich in einem Artikel über den Tod eines zweijährigen Mädchens zusammengefasst.

1 Kommentar:

  1. Warum werden Kinder nicht frühzeitig in Pflegefamilien gegeben, wenn bekannt ist, dass die Eltern sie verwahrlosen lassen? Dann kann so etwas gar nicht passieren.

    AntwortenLöschen