Freitag, 13. September 2013

Fresenius schluckt Rhön AG - was wird aus den Kliniken in Erlenbach und Miltenberg?

Heute Morgen wurde ich per Google-News von der Nachricht überrascht, dass Fresenius nun doch einen Großteil der Rhön-Klinikum AG schluckt. Im vergangenen Jahr war die geplante Übernahme wegen der Sperrminorität von 90 Prozent des Aktienpakets gescheitert. Die Nachricht kam über Reuters und landete selbstverständlich auch bei der Main-Echo-Redaktion.

Die Rhön-Klinikum AG hat in die beiden Krankenhäuser in Erlenbach und Miltenberg viel Geld investiert und nach neuesten medizinischen Standards optimiert. Nun wurden sie mit einer Mehrzahl anderer Krankenhäuser von Fresenius gekauft. Wie geht es weiter? (Foto: pixabay.com)

Als Mitglied des Krankenhausbeirats für die Kliniken in Erlenbach und Miltenberg hat mich das sehr überrascht, denn die Informationen in der letzten Beiratssitzung deuteten keineswegs auf einen schnellen Verkauf von Rhön an Fresenius hin. Neugierig wie ich von Natur aus und von Berufs wegen bin, habe ich mal ein bisschen recherchiert und bin fündig geworden. In dem für Anleger von Aktien konzipierten Portal deraktionaer.de wurde am 13. Juni 2013 über die Hauptversammlung der Rhön-Klinikum AG am 12. Juni 2013 berichtet, wo der Deal bereits eingefädelt wurde. Wie es in dem Artikel heißt, hatte die Mehrheit der Aktionäre überraschend für die Senkung der Sperrminorität von 90 auf 75 Prozent gestimmt. Der Autor mutmaßte, dass Fresenius nun Tür und Tor geöffnet wurden, die vormals gescheiterten Übernahmepläne doch noch umzusetzen.

Leider Gottseidank bin ich weder Aktionär der Rhön-Klinikum AG noch von einem anderen Unternehmen und interessiere mich auch nicht sonderlich für Börsennachrichten, sonst hätten mir die Ohren geklingelt. Nun stelle ich mir die Frage, wie es mit den Krankenhäusern in Erlenbach und Miltenberg weitergeht. Angeblich will Fresenius, das seine Krankenhäuser unter dem Label Helios-Kliniken führt, den Weg der Rhön-Klinikum AG weiter gehen. Ob es dann noch einen Krankenhausbeirat gibt, wo wir Kommunalpolitiker zumindest Rederecht, wenn auch kein Mitspracherecht haben, stelle ich in Zweifel. Fraglich ist ebenfalls., inwieweit es vertraglich beim damaligen Verkauf des Landkreises festgeklopft wurde. Weiterhin war nachzulesen, dass Fresenius die Schulden von Rhön nicht übernommen hat. Da läuten bei mir die Alarmglocken, denn der größte Medizinkonzern Europas wird die Sparschraube anziehen, denn der Deal hat eine Stange Geld gekostet, das ja letztlich wieder reinkommen muss. Wird jetzt noch mehr Personal entlassen oder werden Abteilungen aufgelöst und die Leute einfach in einer andere Helios-Klinik geschickt? Fragen über Fragen...
Warten wir mal, was morgen im Main-Echo nachzulesen ist.




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