Dienstag, 7. Juli 2015

Wenn Kinder musizieren, dann muss nicht jeder Ton sitzen

Eine klasse Aufführung im Pfarrsaal Mömlingen im Rahmen des Aktionstags Musik.
Am Wochenende war ich wieder mal in Sachen Kultur unterwegs. Wenn Kinder beteiligt sind, ist das immer eine sehr erfrischende Sache, selbst bei knapp 40 Grad Außentemperatur und gefühlten 60 Grad Innentemperatur, wo man sich die Gebühren für einen Saunabesuch sparen kann. Allerdings muss man schon etwas suchen, um anschließend in ein Wasserbecken zu tauchen oder sich mit einem Schlauch abzuspritzen. Am Freitagabend - eigentlich war es Spätnachmittag - war ich im Pfarrheim Mömlingen, wo die Kinder der Grundschule zusammen mit dem Team Tansania und den Chören der Sängervereinigung ein Musical aufgeführt haben. Das war wirklich große klasse! Da hat das bisschen Schwitzen nicht viel ausgemacht.

Außergewöhnliche Instrumente und außergewöhnlich begabte junge Musiker: Elias Rack und Katharina Rachor am Marimbaphon.
Am Samstagnachmittag gab die städtische Musikschule in Erlenbach ihr Sommerkonzert zum Schuljahresabschluss. Die Frankenhalle, wo das Konzert veranstaltet wurde, ist ja klimatisiert. Also keine gefühlten 60 Grad Innentemperatur! Dafür war es draußen so heiß, dass man meinte, der Asphalt würde bald schmelzen. Leider sorgte ein technischer Defekt an der Alarmanlage für eine Zwangsunterbrechung. Die Feuersirene tutete los, kurz nachdem das Konzert begonnen hatte.

Die Konzertrezension von der Veranstaltung der Musikschule Erlenbach ist in einem eigenen Post zusammengefasst.

Hier meine Zusammenfassung von der Musicalaufführung zum Aktionstag Musik in Mömlingen:

Es jährte sich bereits zum dritten Mal, als am 3. Juli 2015 der Aktionstag „Musik in Bayern“ in Mömlingen begangen wurde. Die brütende Hitze im Pfarrsaal schmälerte die Freude der Beteiligten und Zuschauer nicht, denn die Aufführung des Musicals „ Tuishi pamoja“ war so kurzweilig und bunt, dass selbst die Schweißdrüsen vor Begeisterung ihre Aktivität zurückschraubten.

Die Kinder der Hans-Memling-Grundschule waren die Hauptakteure, die in ihren fantasievollen Kostümen trotz hoher Temperaturen die einstündige Aufführung mit viel Spielfreude und Enthusiasmus meisterten. Nach den Osterferien war mit den Proben begonnen worden. Die Akteure hatten schon eine Vorstellung am Vormittag hinter sich, als sie am späteren Nachmittag noch einmal für Ehrengäste, Eltern, Freunde und Geschwister die Bühne betraten. Den musikalischen Rahmen verstärkten die Mitglieder der Sängervereinigung Mömlingen unter der Leitung von Markus Heinrich, der Kinderchor „Singkreisel“ und der Jugendchor „Butterfly“ unter der Leitung von Miriam Otter, die auch die Idee zu der Aufführung hatte und für die Gesamtleitung verantwortlich war.


Fetziger Rhythmus und Maskentanz
Ein Sänger des Teams Tansania sorgte für die mitreißende Einleitung. Er sang im Diaolog mit den Chören, im typisch afrikanischen Zwiegegesang, untermalt mit fetzigen Rhythmus. Das Team Tansania hatte auch den bunten Maskentanz in der ersten Hälfte des Stücks gestaltet und nutzte die Chance, während der Pause und nach der Veranstaltung Fair-Trade-Produkte aus dem Mömlinger Eine-Welt-Laden zu verkaufen.

Ein Maskentanz, gestaltet vom Team Tansania, bereichert die Aufführung des Musicals in einer Kooperation der Hans-Memling-Grundschule, der Sängervereinigung und des Teams Tansania.

Nicht nur das von Schülern mit ihrer Lehrerin Ann-Kristin Thoth im Kunstunterricht geschaffene, farbenfrohe Bühnenbild und die tollen Kostüme beeindruckten. Die Dialoge waren zeitgemäß und die Musik ging ins Blut. In der Arbeitsgemeinschaft Schulspiel unter der Leitung von Felicia Hoffmann waren die Inhalte schauspielerisch umgesetzt worden. „Das geht dich einen stinkenden Nilpferd-Pups an“, hatte das Giraffenkind Raffi dem kleinen Zebra Zea gesagt, als beide sich trafen und Zea nach dem Grund seines Alleinseins fragte. Pfiffige Erdmännchen sorgten dafür, dass sich beide letztlich zusammenrauften und zum Schluss zugeben mussten, dass Streifen keineswegs doof machen und man sich mit langhalsigen Tieren richtig gut unterhalten kann.

„Musik ist grenzenlos, über alle Altersgruppen und Nationalitäten hinweg“, hatte Felix Müller, Rektor der Hans-Memling-Grundschule eingangs erwähnt. Dies spiegelte sich nicht nur in dem Inhalt des Musicals, sondern auch in der Kooperation der Schule mit dem Gesangverein und der Sängervereinigung wider. Deren Vorsitzende Monika Wagner fand nach der Aufführung die Bestätigung für ihre Aussage: „In einem Chor ist man gut aufgehoben, er ist eine Brücke von Mensch zu Mensch“. Den Beteiligten hat es offensichtlich viel Spaß gemacht und sie nutzten die Gelegenheit, nach der erfolgreichen Aufführung den Spätnachmittag in geselliger Runde ausklingen zu lassen. Zwar war der Eintritt frei, aber die Gäste kamen der Bitte von Rektor Müller gerne nach, für die Partnerschule in Tansania eine Spende zu entrichten.

Hintergrund Aktionstag Musik in Mömlingen
„Musik kennt keine Grenzen“ war das Motto des diesjährigen Aktionstags Musik, der von der bayerischen Landeskoordinierungsstelle Musik (BLKM) ausgerichtetet wird. In Mömlingen wurde er heuer zum dritten Mal veranstaltet, in einer Kooperation der Hans-Memling-Grundschule, dem Team Tansania und der Sängervereinigung Mömlingen mit seinen Chören. Das Musical „Tuishi pamoja“ bezieht sich auch inhaltlich auf das Thema. Der Text stammt von Sandra Engelhardt, die Musik von Martin Schulte. Der Titel stammt aus Afrika und ist in Suaheli gefasst. Übersetzt heißt er „Wir wollen zusammen leben“. Die Geschichte beschreibt eine Freundschaft, die über alle Vorurteile hinweg geschlossen wird und die Toleranz letztlich siegt. Eingebettet in afrikanisch-groovige Musik gehen alle Hand in Hand und überwinden Grenzen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen