Seitdem ich die Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe mit Öffentlichkeitsarbeit unterstütze und gemeinsam mit der Leiterin Maria Holzheid zum Weltfrauentag am 8. März eine sehr erfolgreiche Benefizveranstaltung organisiert habe, beschäftige ich mich intensiver mit der Erkrankung, die auch »Krankheit mit den tausend Gesichtern« genannt wird.
Susanne Kempf aus Weiden, die ich bei einer Vernissage in Obernburg kennen gelernt hatte, zeigt mit ihrem Engagement, dass sie ihr Leben mit MS meistert. Sie malt selbst und organisiert Ausstellungen mit Kunst von an MS Erkrankten. Hier ein Überblick über eine Schau, die demnächst in Weiden stattfindet.
Thema: „Denken – Fühlen - Malen“ – Künstlerinnen mit MS gehen neue künstlerische Wege– Schirmherren erneut Christian und Lars Engel – Ausstellungseröffnung am 31. März im Alten Schulhaus in Weiden
Was verbindet Wellpappe mit Kunst? Sie vereinen sich in der 12. neuen Ausstellung „Denken – Fühlen – Malen“. Schirmherr Christian Engel (BHS Corrugated) lud die an Multipler Sklerose erkrankten Künstlerinnen bei der Ausstellung im vergangenen Jahr ein, Wellpappe in ihre Kunst einzubeziehen. Die Ausstellung wird eröffnet am Sonntag, 31. März um 11 Uhr, im Alten Schulhaus in Weiden, endet hier am 30. April. Demnächst, im Mai, ist die Ausstellung dann in Elsenfeld zu sehen, die mit einer Matinee am Sonntag, 19. Mai, um 11:30 Uhr in der Gemeindebibliothek Elsenfeld startet.
Hier eine kleine Auswahl der Kunstwerke
Das Angebot von Christian Engel, Wellpappe in unterschiedlichsten Ausformungen für die Kunstwerke zur Verfügung zu stellen, stieß bei den Künstlerinnen auf reges Interesse. Jetzt werden neben zahlreichen Bildern in unterschiedlichen Techniken auch Kunstwerke aus dem für die Künstlergruppe ungewohnten Material im Alten Schulhaus in Weiden gezeigt. Nach einem Aufruf in mehreren Zeitungen im vergangenen Herbst meldeten sich zahlreiche neue Künstler mit MS bei Organisatorin Susanne Kempf, wollten an der neuen Ausstellung teilnehmen. Jetzt zeigen 16 Künstlerinnen mit MS vom 31. März bis 30. April Bilder und einige Skulpturen nicht nur aus Wellpappe. Nach der ersten Station der diesjährigen Bilderreise in Weiden geht es Anfang Mai nach Elsenfeld im Spessart, hier werden die Werke im Rahmen der „Elsenfelder Kulturwoche“ gezeigt. Im Juni werden die Bilder in der Freiheitshalle in Hof gezeigt, ihren Abschluss findet die diesjährige Reihe im Oktober bei der BHS Corrugated in Weiherhammer.
Weit mehr als 600 Bilder von über 300 Künstlern wurden seit 2008 an 40 Orten in Deutschland und der Schweiz präsentiert, jetzt geht es in die neue Runde. Schirmherren waren in den vergangenen Jahren die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der frühere Regierende Bürgermeister Berlins Klaus Wowereit, der heutige bayerische Finanzminister Albert Füracker und Kabarettist Urban Priol. Seit 2018 füllen dieses Ehrenamt Christian und Lars Engel aus, Inhaber und Geschäftsführer der BHS Corrugated, dem Weltmarktführer für die Produktion von Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Wellpappe.
Neben den vielen Bildern und Skulpturen zeigt auch in diesem Jahr das Weidener Porzellanunternehmen SELTMANN speziell entwickeltes Porzellan für Menschen mit körperlichen Einschränkungen aus den aktuellen Kollektionen.
In diesem Jahr zeigen ihre Werke Anja Charafeldin, Fuchstal (Bayern), Valeria Collins, Würzburg, Andrea Hake, Bochum (NRW), Elke Ittner, Niedernberg (Unterfranken), Susanne Kempf, Weiden, Ulrike Lautenschlager, Pirk, Amelia Lee (Frankfurt und USA), Jutta Lindner, Großwallstadt (Unterfranken), Brigitte List, Waldershof (Oberfranken), Anna Lohneisen, Hof, Ruth Malina (Berlin), Susanne Montag, Bamberg, Bettina Reger, Tirschenreuth, Gabriele Scharfenberger, Eisenach (Thüringen), Jana Schulz, Molauer Land (Sachsen-Anhalt), Stefanie Woch, Wolfsburg (Niedersachsen) und als Gast in Elsenfeld Andrea Klein aus Erlenbach (Unterfranken). Nicht alle Interessierten, die sich gemeldet hatten, können 2019 teilnehmen, sie füllen eine Warteliste, werden 2020 dabei sein, wenn es nach Weiden, Bamberg, Rudolstadt gehen wird. Dann wird erstmals auch ein Teilnehmer aus Großbritannien dabei sein, den der Brexit nicht davon abhält, seine Bilder nach Deutschland zu bringen. Und damit reiht sich der Brite ein in die Gruppe, in der bereits Künstler mit MS aus der Schweiz, Österreich, der Türkei, Russland, Frankreich, Italien und den USA vertreten waren.
Der Text und die Fotos der Kunstwerke wurden mir von Susanne Kempf zur Verfügung gestellt.
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