Donnerstag, 8. April 2021

Kritik am »Freiwilligendienst im Heimatschutz« der Bundeswehr

Der Bundesfreiwilligendienst ist an die Stelle des Zivildienstes getreten und leistet Unterstützung in sozialen, karitativen und gesellschaftlich relevanten Einrichtungen.
Foto: pixabay


Heute erreichte mich eine Pressemitteilung des IB (Internationaler Bund) über den Bundesfreiwilligendienst, die ich gerne auf meinem BLOG veröffentliche. Viele hier im Landkreis Miltenberg wissen, dass der IB lange Jahre Träger der Berufsbildungsstätte Kloster Himmelthal im Elsenfelder Ortsteil Rück war.  Im Jahr 1620 gründete Fürstbischof Schweikart von Kronberg den Gymnasiumfonds, zu dem seit 1626 das Kloster Himmelthal gehört. Im Kloster befinden sich Einrichtungen zur Förderung der Jugend: die Berufsbildungsstätte und die Elsava-Schule, Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.
Dieser Fonds wird vom Stiftungsamt Aschaffenburg verwaltet. 1965 bis 1973 wurde die Klosteranlage restauriert und für schulische, bildungsmäßige Zwecke zurechtgemacht. Fast 25 Jahre wurden in ein- bzw. zweijährigen Förderkursen Jugendliche, die den Anforderungen des Berufslebens noch nicht gewachsen waren, durch den Sozialverband „Internationaler Bund für Sozialarbeit mit Sitz in Frankfurt“ oder kurz „IB“ genannt, vorbereitet. Im Schuljahr 1992/93 übernahm der IB auch die Trägerschaft für die neu gegründete Schule zur Erziehungshilfe. Seit dem Schuljahr 1999/2000 befindet sich die Elsava-Schule zur Erziehungshilfe mit integrierter heilpädagogischer Tagesstätte in der Trägerschaft des Gymnasiumsfonds des Stiftungsamtes Aschaffenburg. Die Berufsbildungsstätte hingegen firmiert unter dem Kürzel BBS und ist mittlerweile eine gemeinnützige GmbH.  Quelle: Geschichte der Elsava-Schule
Auch wenn der IB sich aus den Bildungseinrichtungen im Kloster Himmelthal zurückgezogen hat, ist er immer noch ein wichtiger Sozialverband. Insofern ist die Pressemitteilung auch für andere Träger von Bedeutung, die Stellen im Freiwilligendienst anbieten.

Internationaler Bund: „Attraktivität der Armee nicht zulasten der Sozialen Arbeit stärken!“

Frankfurt am Main, 08. April

Der Internationale Bund (IB) kritisiert den neuen »Freiwilligendienst im Heimatschutz« der Bundeswehr deutlich - konkret: die Bezahlung. Präsidentin Petra Merkel bezeichnet unter anderem die finanzielle Bevorzugung der daran Teilnehmenden gegenüber den im Bundesfreiwilligendienst Beschäftigten als völlig inakzeptabel.

Die kurz nach Ostern 2021 erstmals in den Dienst eingetretenen Freiwilligen bei der Bundeswehr erhalten mindestens etwa 1.400 Euro netto pro Monat. Den meist jungen Menschen, die sich beispielsweise in Einrichtungen des IB im Rahmen eines Freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) bzw. als Bundesfreiwillige engagieren, zahlt der Staat dagegen nur wenige Hundert Euro für die gleiche Leistung.

Der IB setzt sich in seiner täglichen Arbeit dafür ein, die Position der Freiwilligen in Kitas, Flüchtlingswohnheimen oder Jugendzentren zu stärken. Präsidentin Merkel ist der Überzeugung, dass Ihnen mehr öffentliche Wertschätzung zuteilwerden sollte und eine solche Aufgabe attraktiv bleiben muss.

Petra Merkel kritisiert: „Seit Jahren erfüllen sehr motivierte und gesellschaftlich engagierte Freiwillige in den sozialen Einrichtungen des IB wertvolle soziale Aufgaben. Wenn ich das Anfangsgehalt im neu geschaffenen Dienst der Bundeswehr sehe, empfinde ich es als unglaublich, dass man die meist jungen Menschen im Sozialbereich vergleichsweise mit einem Taschengeld abspeist! Die Politik darf die Attraktivität der Bundeswehr nicht zulasten der Sozialen Arbeit stärken. Wir vom IB erwarten eine Gleichbehandlung der Freiwilligen!“

Internationaler Bund (IB) Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V.
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Matthias Schwerdtfeger
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