Ulrike Kinbach und Kurt Spielmann als Josef und Maria in dem gleichnamigen Stück von Peter Turrini, inszeniert von Tina Speidel für die Fliegende Volksbühne Frankfurt. Foto: Maik Reuß |
Nunja, wir sind dann noch recht früh am Großen Hirschgraben angekommen. Der Cantatesaal befindet sich direkt neben dem Goethehaus. In dem Gebäudekomplex war bis Mitte 2012 der Börsenverein des deutschen Buchhandels untergebracht. Jetzt ist er in der Braubachstraße angesiedelt, und der Block bis zur Berliner Straße hin steht weitgehend leer. Schön, dass die schwarz-grüne Koalition beschlossen hat, wenigstens den Cantatesaal zu erhalten. Im Mai 2013 hatten die Töchter der legendären Liesel Christ das Volkstheater geschlossen, das ihre Mutter gegründet hatte und sich seit 1975 im Cantatate-Saal befand. Die Fliegende Volksbühne, ein Theaterverein, führt seit Oktober 2013 das kleine Schauspielhaus im Sinne von Liesel Christ weiter. "Maria und Josef", ein modernes Märchen, sozial- und gesellschaftskritisch, mit Humor und Tiefgang hatte am 26. November Premiere. Die Derniere war gestern.
In der Inszenierung von Tina Speidel spielen Ulrike Kinbach und Kurt Spielmann zwei ältere Menschen, die ihre Chancen verpasst haben. Sie, in ihrer Jugend eine gefeierte Artistin und Putzfrau - er, ein wenig beachteter Schauspieler, dogmatischer Sozialist und heute Wachmann, sind vom Schicksal gebeutelt, sinnieren über ihr schief gelaufene Lebenslinien, kommen ins Gespräch und finden zueinander. Ich habe eine kleine Rezension über die Aufführung geschrieben. Zu lesen hier
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