Weihnachtsmänner können richtig cool sein! |
Die Weihnachtszeit und der Start in den Advent kann so lustig sein! Wer bisher der Meinung war, die Norddeutschen seien kühl und besäßen nur bedingt Humor, wurde am 28. November 2013 in der voll besetzten Kleinwallstädter Zehntscheune eines Besseren belehrt. Das Trio Bidla Buh aus Hamburg, drei vermeintliche Brüder mit vielseitigen Talenten, brachte mit einer rasanten Adventsshow das Publikum schier aus dem Häuschen. Sie treten zwar als Brüder auf, doch eher als solche im Geiste, denn sie sind nicht blutsverwandt. Der Name der Gruppe ist aus dem Lied „Bidla Buh“ von Georg Kreisler entnommen.
Advent, Advent, der Kaktus brennt
„Advent, Advent, der Kaktus brennt“, ein Titel, der erahnen ließ, dass der Abend lustig werden würde. Er war mehr als lustig. Es war einfach mitreißend. Zwei Stunden lang begeisterten die hochmusikalischen Jungs mit einem Programm, das kaum zu beschreiben ist. Die begabten Comedians packten nahezu alles hinein, was Spaß macht, Ohr und Auge begeistert und die Gliedmaßen zum Zucken bringt. Vor allem brachten sie das Zwerchfell zum vibrieren.Schon allein Körperhaltung und Mimik des Trios reizte zum Lachen. Erstaunlich, dass es dem als Nesthäkchen und Grobmotoriker bezeichneten Jan-Frederick Behrend (Schlagwerk und Effekte) gelang, den Miesepampel-Ausdruck mit schief nach unten gezogenem Mundwinkel und zusammengekniffenen Augen über zwei Stunden Bühnenpräsenz durchzuhalten und nur gelegentlich unterbrach, wenn er ein schräges Weihnachtsgedicht mit dadaistisch anmutenden Tanzeinlagen rezitierte oder in die Blockflöte blies.
Bidla Buh bringt dem Publikum die Flötentöne bei. |
Jeder hatte seine Rolle, die er während des Abends einmal mehr und einmal weniger in den Vordergrund stellte. Hans Torge Bollert (Gesang und gestopfte Trompete), sowohl zweitältester als auch zweitjüngster der Drei, brillierte als Moderator mit spontanen Gags und begeisterte als Sänger, Hornist und Trompeter – zuweilen auch am Schlagwerk -mit seinen musikalischen Fähigkeiten. Ilse Werner wäre vor Neid erblasst, hätte sie Hans Torge pfeifen gehört. „Ich bin hochbegabt, die anderen Beiden sind so, wie sie sind“, erklärte er.
Mit Schwung einen Handkuss zum Abschied für Birgitte Funk. |
Ole Klindtwort (Gitarre und Refraingesang), der älteste, zeigte sich als smarter Gigolo, der ein Weihnachten der Liebe auf Ibiza zelebrierte, den Damen in der vorderen Reihe Avancen machte und nebenbei virtuos die Gitarre zupfte. Beim Flötenspiel entlockte er der Piccoloflöte die anmutigsten Töne, während die anderen beiden mit Bass- und Altflöte gegeneinander konkurrierten. „Nicht auf die Länge kommt es an, sondern auf die Technik“, erklärte er mit verschmitztem Lächeln. Zum Schluss der Veranstaltung erntete er Zusatzapplaus, als er sich von Veranstalterin Birgitte Funk mit einem tadellos zelebrierten Handkuss verabschiedete. Obwohl seine motorischen Fähigkeiten von seinen älteren Kollegen in Zweifel gezogen wurden, offenbarte sich Jan-Frederick als putzmunterer Schlagzeuger und Xylophon-Spieler, der mit einer rasanten Interpretation von Adventsliedern sein Image als motorische Schnarchpfeife auf den Kopf stellte.
Mit allen Musik-Genres lustig durch die Weihnachtszeit
Hip Hop, Rock’n‘Roll, Klassik oder Swing, die Bidla-Buh-Comedians zeigten sich in allen Musik-Genres bewandert und würzten sie mit so viel Komik, dass das Publikum vor Lachen kaum zum Atmen kann. So wurde das A-Capella-Lied „Der kleine grüne Kaktus“ in eine ebenso lustige Bidla-Buh-Weihnachtsform gepresst wie „Satisfaction“ von den Rolling-Stones, wo beim Text des Refrains „Ich krieg‘ den Baum nicht in den Ständer“, mit entsprechender Mimik und Gestik präsentiert, das Publikum kaum noch auf den Plätzen zu halten war und mit rhythmischem Applaus und Beifallspfiffen zwei Zugaben forderte.Es gibt ein Wiedersehen mit Bidla Buh: Am Sonntag, 9. November 2014, ab 18 Uhr in der Braunwarthsmühle in Sulzbach.
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