Susanne Kempf (rechts) im Gespräch bei der Vernissage zur Ausstellung in der Elsenfelder Gemeindebibliothek im Mai 2019. Foto: Ruth Weitz |
Künstler und Künstlerinnen haben es besonders schwer in diesen Zeiten, wo soziale Kontakte stark eingeschränkt sind. Veranstaltungen mit darstellender Kunst, Konzerte und Ausstellungen mussten abgesagt werden oder können erst gar nicht geplant werden. Corona hat den m eisten Menschen ein Stück weit den Boden unter den Füßen weggezogen. Die durch die rasende Entwicklung der Pandemie löste vielfach eine emotionale Schockstarre aus. Auch bei der Künstlerin und Kuratorin Susanne Kempf: »In den ersten Wochen konnte ich kaum an etwas anderes denken als wie ich mich richtig verhalten soll, wie ich es vermeiden kann, mich zu infizieren, wie es weitergehen wird.« Die Sorgen, die unbekannte Situation machte ihr wie vielen anderen auch sehr zu schaffen. »Ich war wie gelähmt, konnte mich auf nicht konzentrieren, hatte all meinen üblichen Schwung verloren.«
Bilder in einer virtuellen Galerie
Nach etwa vier Wochen änderte sich dies, langsam wurde die merkwürdige Lage alltäglich, die Veränderungen und Einschränkungen wurden Routine. »Und mit der neuen Routine, die meinen Alltag gliederte, begannen wieder Ideen in meinem Kopf zu sprudeln.« Sie schuf für ihre eigenen Bilder eine virtuelle Galerie, baute aus der von ihr seit vielen Jahren Ausstellungsreihe »Denken. Fühlen. Malen.« einen digitalen Kunstraum. Und jetzt hat sie eine weitere Idee, zu der sie einlädt: Sie will eine virtuelle Bilder-Galerie bauen unter dem Motto »Corona-Kunst. Kunst gegen Corona«.
»Ich merkte, dass es mir nach der anfänglichen Erstarrung sehr hilft zu malen. Die Emotionen suchen sich ihren Weg auf die Leinwand. Und das befreit ungemein.« Jetzt suchte sie nach anderen Menschen, die diese Erfahrung in den vergangenen Wochen machten. Menschen jeden Alters, Erwachsene, Kinder, Frauen, Männer, Schülerinnen, Schüler, Studentinnen, Studenten, Berufstätige, nicht-Berufstätige malten ihr »Leben in der Corona-Zeit«. Es konnten abstrakte wie gegenständliche Bilder sein. Bilder von »Laien« wurden ebenso vorgelegt werden wie die Werke akademischer Künstler. Die Bilder durften aus Weiden, der Oberpfalz, aus Bayern, aus ganz Deutschland – und darüber hinaus kommen.
Thema: Leben in der Corona-Zeit
Die Bilder wurden digital bei Susanne Kempf eingereicht, diese erstellte daraus eine »virtuelle Ausstellung«, die im Anschluss auf mehreren Plattformen gezeigt werden soll (kommunale Internetseiten, Webseiten von Schulen, Krankenhäusern, Kindergärten, jedoch auch digitale Informationstafeln in Schulen, Krankenhäusern, Unternehmen etc.). Jedes Bild sollte mit dem Namen, Alter, Foto und Wohnort der*s Künstlers*in versehen werden. Die Teilnahme war kostenlos. Bild-Einsendeschluss war der 25. Juni 2020. Nun ist die virtuelle Kunstausstellung auf YouTube online
Vielen Dank, Susanne Kempf, die ein Großteil des Textes zur Verfügung gestellt hat.
Sie ist auch in der Region am bayerischen Untermain bekannt. Ihre Ausstellung im Mai 2019 in Elsenfeld stieß auf große Resonanz
Sie ist auch in der Region am bayerischen Untermain bekannt. Ihre Ausstellung im Mai 2019 in Elsenfeld stieß auf große Resonanz
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